Jetzt Johannisbeeren genießen oder für später einfrieren!

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Johannisbeer-Crumble

Wie lange halten sich eigentlich tiefgekühlte Johannisbeeren? Diese Frage ploppte direkt nach meinem Urlaub auf. Die Johannisbeeren waren nämlich reif und ich hatte doch noch eingefrorene vom letzten Jahr im Tiefkühlschrank.  Dumm gelaufen, aber letztendlich der Anstupser für ein neues schnelles Lieblingsrezept und diesen Blogpost.

Wie lange halten sich tiefgekühlte Johannisbeeren?

Gefrorene Johannisbeeren im Kochtopf

Selbst eingefrorene Johannisbeeren nach einem Jahr im Tiefkühlschrank.

Eine Faust-Regel für selbst eingefrorenes Obst lautet „hält sich etwa bis zur nächsten Ernte“. Wie viel Vitamine dann noch darin stecken, weiß nur das Obst selbst. Aber darauf kommt es für mich in diesem Moment nicht an. Ich ärgere mich zwar ein wenig, dass ich mit meinen kostbaren Beeren so geizig war, dass sich alte und neue Ernte jetzt treffen, aber egal. Kurzerhand habe ich die Beeren vom letzten Jahr also gestern in den Topf geschmissen, mit ein paar geretteten Nektarinen aufgestockt und daraus vier kleine Gläser Konfitüre gekocht. Die gab es heute Morgen zum Frühstück und man merkte ihr wirklich nicht an, dass die Beeren schon einen so langen Dornröschenschlaf hinter sich hatten.

Johannisbeer-Crumble – neu auf meiner Liste der Lieblingsrezepte

Bereits vorgestern gab es den Johannisbeer-Crumble. Normalerweise backe ich mit den ersten Johannisbeeren der Saison eine Johannisbeer-Wähe. Die gehört zu meinen absoluten Lieblingskuchen im Sommer. So kurz nach dem Urlaub hatte ich aber nicht alle Zutaten im Haus und trotzdem große Lust auf etwas  Besonderes. Zwischen Post sortieren und Wäsche waschen habe ich also einen schnellen Johannisbeer-Crumble ausprobiert und bin begeistert: Die Kombination aus erfrischender Säure mit knusprigen, süßen Streuseln ist für mich einfach perfekt. Ich hatte noch ein paar gehackte Mandeln, die ich spontan zu den Streuseln gegeben habe. Die passten ebenfalls wunderbar zu den sauren Beeren.

Den Crumble kann man noch warm, direkt aus dem Ofen essen. Wer mag, genießt ihn mit einer Kugel Vanilleeis, Natur- oder Vanille-Joghurt.  Er hält sich aber auch sehr gut ein oder zwei Tage im Kühlschrank.

Johannisbeer-Crumble
 
Autorin:
Zutaten
  • 400 g Rote Johannisbeeren (oder gerne mehr)
  • 150 g Weizenmehl (405er)
  • 1 gestrichener Teelöffel Backpulver
  • 70 g Zucker
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 1 Messerspitze Zimt
  • 50 g gehackte Mandeln
  • 80 g Butter oder Margarine
Zubereitung
  1. Die Johannisbeeren waschen, abtropfen lassen und vorsichtig von den Stielen abstreifen.
  2. In eine Tarte- oder Auflaufform geben.
  3. Mehl, Backpulver, Mandeln, Zucker, Vanillezucker und Zimt in einer Schüssel mischen.
  4. Die Butter oder Margarine in Stücken zugeben. Erst mit einem Messer etwas unter die Mehlmischung "hacken" und danach mit den Händen zu Streuseln verarbeiten.
  5. Ist die Mischung zu klebrig, noch etwas Mehl dazugeben; ist sie zu trocken, etwas Wasser.
  6. Die Streusel auf den Johannisbeeren verteilen.
  7. Die Form im Backofen auf die mittlere Schiene stellen und bei 190 °C Umluft etwa 25 Minuten backen bis die Streusel goldbraun sind.

Johannisbeeren richtig einfrieren und wieder auftauen

Den großen Rest meiner Ernte habe ich eingefroren, weil mir die Beeren für Marmelade eigentlich zu schade sind und ich sowieso eher der Typ Käsebrot bin. Diesmal mit dem festen Vorsatz, daraus nicht erst im nächsten Jahr Kuchen zu backen (denn so mag ich Johannisbeeren am liebsten).

Zum Einfrieren wasche ich die Johannisbeeren in einer Schüssel mit viel kaltem Wasser ganz vorsichtig, lasse das Wasser auf einem sauberen Küchenhandtuch etwas abtropfen und streife sie dann von den Stielen direkt in die Tiefkühlbehälter ab. Dazu portioniere ich sie so, wie ich sie später für meine Kuchenrezepte brauche: 300 bis 400 Gramm für eine Johannisbeer-Wähe, 500 bis 600 Gramm für einen großen Blechkuchen. Den backe ich zum Beispiel nach dem Rezept für meinen liebsten Rhabarber-Kuchen, der mit Johannisbeeren fast noch besser schmeckt.

Die Johannisbeeren portionsweise in passende Behälter einfüllen und einfrieren.

In der Regel lasse ich die tiefgekühlten Johannisbeeren übrigens über Nacht im Kühlschrank auftauen, wenn ich daraus am nächsten Tag einen Kuchen backen möchte. Für Konfitüre kommen sie dagegen direkt unaufgetaut in den Topf. Das Aufkochen dauert dann einfach ein wenig länger.

Mehr Tipps rund ums Einfrieren von Lebensmitteln…

Mehr Tipps zum Einfrieren inklusive einer Lagertabelle (als PDF) mit ganz vielen Hinweisen zur Vorbereitung der Lebensmittel, zur Lagerdauer und zum Auftauen gibt es auf der Artikelseite Lebensmittel richtig einfrieren vom Bundeszentrum für Ernährung. Interessant finde ich auch die Erklärung der Verbraucherzentrale, warum man besser keine Eisdosen oder Joghurtbecher zum Einfrieren verwenden sollte.

… und für günstige Johannisbeer-Quellen

Johannisbeeren findet ihr ab Juni und vor allem im Juli natürlich auch im Supermarkt, Bioladen oder auf dem Markt. Oder ihr fragt mal in der Nachbarschaft, bei Oma, Opa, Tante oder Onkel nach, ob jemand mit seiner eigenen Ernte überfordert ist. Der einzige Haken an Johannisbeeren ist nämlich, dass das Abstreifen schon ein wenig Geduld und Zeit erfordert. Wer mehr als nur drei kleine Sträucher wie ich im Garten hat (oder zur Erntezeit im Urlaub ist), freut sich dann möglicherweise über helfende Hände bei der Ernte und dankbare Abnehmer.

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