Frischer Spinat macht weniger Arbeit als gedacht!

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Frischer Spinat, Blätter und Stängel

Frischer Spinat hat den Ruf, viel Arbeit zu machen. Wer aber einmal den Bogen raus hat, bereitet ihn ruckzuck zu und wird mit einem Genuss belohnt, den die Alternative aus der Tiefkühltruhe nicht bieten kann. Außerdem macht das Hantieren mit frischem Gemüse einfach viel mehr Spaß: Die Farben, der Duft. Für mich ist das nicht nur Arbeit, sondern entschleunigt und ist ein willkommener Ausgleich zur Schreibtischarbeit.

Frischer Spinat hat von April bis November bei uns Saison

Spinat ist den meisten als Frühlingsgemüse bekannt, denn im Frühling ist er besonders zart. Außerdem gibt es dann noch nicht so viele andere Gemüsesorten und junger Spinat passt perfekt zu Spargel und Erdbeeren. Doch auch im Herbst hat Spinat bei uns Saison und kommt bis November frisch vom Feld. Dann trifft er schon mal auf Kürbis, mit dem er sich auch sehr gut versteht.

Lasagne mit Spinat und Kürbis

Im Herbst trifft Spinat auf Kürbis in einer vegetarischen Lasagne.

Spinatblätter blanchieren senkt Oxalsäure-Gehalt

Spinat enthält nicht nur sehr viel Beta-Carotin, Folsäure, Vitamin C, Calcium, Magnesium und Eisen (3 mg Eisen pro 100 g), sondern leider auch viel Oxalsäure. Die kann wertvolle Mineralstoffe wie Calcium binden und für Menschen mit Nierensteinen problematisch sein. Für alle anderen ist sie in der Regel kein Problem, wenn sie nicht gerade ständig Smoothies mit rohem Spinat trinken. Hier gilt wie immer: Nicht auf ein Gemüse fixieren, sondern immer schön bunt durch den Garten für Abwechslung sorgen 😉 Ansonsten ist Blanchieren eine gute Möglichkeit, den Oxalsäuregehalt zu senken.

Jungen Spinat mit zarten Stielen wasche ich nur kurz und genieße ihn roh oder als Gemüse. Im Herbst bekomme ich mit meiner Bio-Gemüsekiste manchmal Wurzelspinat, der also mit Wurzel geerntet wurde. Die schneide ich als erstes ab und wasche den Spinat in reichlich Wasser. So spüle ich Sand und Erde raus. Dann schneide ich die langen Stiele ab und verarbeite Blätter und Stiele erst getrennt und dann gemeinsam.

  • Die Blätter blanchiere ich kurz in kochendem Salzwasser, schütte sie durch ein Sieb und drücke überflüssiges Wasser mit den Händen aus. Dadurch entferne ich einen Großteil der Oxalsäure, der ins Kochwasser übergegangen ist. Jetzt hacke ich die blanchierten Blätter grob mit einem großen Messer.
  • Die Stiele schneide ich in kurze Stücke und dünste sie in einer separaten Pfanne zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch in etwas Rapsöl. Sie enthalten kaum Oxalsäure, brauchen also nicht extra blanchiert zu werden. Und sie gehören auf keinen Fall in den Müll, wie manchmal zu lesen ist!
  • Zum Schluss kommen die Blätter zu den Stielen in die Pfanne. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, noch einmal kurz zusammen schmurgeln lassen – fertig!

Bio-Spinat enthält weniger Nitrat

Die Empfehlung, die Stiele zu entfernen, hat vermutlich auch etwas mit der Angst vor hohen Nitratgehalten zu tun. Tatsächlich kann sich Nitrat in den Stielen vom Spinat anhäufen. Bei meinem Bio-Spinat habe ich da aber keine Bedenken, denn Bio-Bauern düngen nicht mit nitrathaltigem Dünger. Also essen ich die Stiele unbesorgt mit. Die sind besonders aromatisch und sonst bleibt vom schönen Spinat ja auch nur die Hälfte übrig …

Spinat als Salat oder Knödel, auf Pizza oder Pasta

Trotzdem sind die Blätter nach dem Blanchieren immer arg zusammen geschrumpft. Wer zum ersten Mal frischen Spinat verarbeitet, darf sich also nicht wundern, wenn in Rezepten für vier Personen von 500 g oder gar einem Kilo die Rede ist.

So gut wie frischer Spinat im Frühling zu anderen Frühlingsgemüsen passt oder roh als Salat, so gut passt er im Herbst für mich zu Kürbis, zum Beispiel Hokkaido, in einer vegetarischen Lasagne.  Oder auf einem herzhaften Flammkuchen und Pizza. Wenn ich viel Zeit und Lust habe, koche ich Spinat-Knödel mit frischem Spinat. Idealerweise mit geretteten Brötchen.

Frischer Spinat und altbackene Brötchen für Spinat-Knödel

Frischer Spinat und altbackene Brötchen sind die Hauptzutat für Spinat-Knödel.

7 Kommentare

  1. Kathrin Tandel sagt:

    Hallo!
    Habe mir heute Bio Baby Spinat aus der Tüte frisch bei Lidl gekauft. Jetzt habe ich aber keine Erfahrung mit diesem Gemüse und habe ihn nur gewaschen und dann zubereitet ohne zu blanchieren was ich leider zu spät gelesen habe dass man das eigentlich tun sollte und habe auch die Stiele dran gelassen und gegessen
    Nun meine Frage, ist das jetzt schlimm oder nicht dass ich ihn so zubereitet habe?
    Mit freundlichen Grüßen

    1. Gabriela Freitag-Ziegler sagt:

      Liebe Kathrin, nein, das ist überhaupt nicht schlimm, weil junger Spinat und die Stiele wenig Oxalsäure enthalten. Ich hoffe, es hat dir geschmeckt! Liebe Grüße von Gabi

      1. Kathrin Tandel sagt:

        Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort
        Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen
        Hatte schon voll die Panik
        Liebe Grüße

  2. Margot sagt:

    Danke für die Tipps zur Zubereitung ! Unser Biohof hat uns heute frischen Wurzelspinat vom Feld geliefert + wir konnten so für uns Pasta mit Spinat + Bio-Garnelen „zaubern“. Die Stiele von Spinat hätte ich wahrscheinlich „nur“ für eine Gemüsebrühe verwendet. Aber so konnten wir sie mit der Pasta genießen. Grüße aus Ostfriesland. Margot

  3. Petra sagt:

    Total lecker, den Spinat auf diese Weise zuzubereiten
    Wenn man nicht eisern ist, bleibt vor lauter „probieren und abschmecken“ nix mehr für das geplante Essen übrig

    1. Hans-Jürgen Trapp sagt:

      Bio Spinat zu teuer. Was tun Was ist los, mit den Stielen? essbar?

      1. Gabriela Freitag-Ziegler sagt:

        Ja, genau. Die Stiele bitte mitessen. Dann lohnt sich die Anschaffung vom guten Gemüse 😉

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